27.10.2017

ICC 2017: Wie digital darf es sein?

Dass die Mitarbeiterkommunikation in vielen Unternehmen einen immer höheren Stellenwert bekommt, bewies die große Teilnehmerzahl bei unserer 2. Internal Communications Conference am 19. Oktober in Frankfurt.

Die interessierten Teilnehmer unserer Konferenz im Jumeirah Hotel auf der Frankfurter Zeil erwartete ein abwechslungsreiches Programm rund um den digitalen Wandel und seine Auswirkungen auf die Mitarbeiterkommunikation eines Unternehmens.

Digitalisierung in der Internen Kommunikation – Potenziale und Risiken

Den Anfang machte Prof. Dr. Adlmaier-Herbst, der die Forschungsstelle „Berliner Management Modell (BMM) für die Digitalisierung“ an der Universität der Künste in Berlin leitet. Er gab einen spannenden Ausblick auf neue Technologien, die für Unternehmen aller Branchen im Zuge der schnell voranschreitenden Digitalisierung relevant sein werden. Er betonte die Wichtigkeit und auch Notwendigkeit guter interner Kommunikationsstrategien, um die Potenziale der Digitalisierung als Chance für die Weiterentwicklung eines Unternehmens nutzen zu können. 

Studie: Interne Kommunikation goes Mobile?

Welche Möglichkeiten die digitale Umsetzung der Kommunikationsmedien an sich bietet, führte im Anschluss Philipp Mann aus. MPM hatte gemeinsam mit SCM eine Studie zum Thema „Interne Kommunikation goes Mobile“ durchgeführt und die Ergebnisse auf der Conference vorgestellt. Diese zeigen deutlich, dass der weit überwiegende Anteil der teilnehmenden Unternehmen den digitalen Wandel in der Mitarbeiterkommunikation vollziehen will und wird. Die verantwortlichen Mitarbeiter stehen dabei vor diversen Herausforderungen, wenn Prozesse verändert, Kollegen und Vorgesetzte überzeugt, Mut und Risikobereitschaft bewiesen werden müssen, um die neuen digitalen Wege überhaupt gehen und die dafür notwendigen Infrastrukturen schaffen zu können.

Doch neben der Theorie interessierten sich die Teilnehmer vor allem für die Beispiele aus der Praxis. Die vier Unternehmen KION, BASF, OSRAM und Sanofi stellten ihre Mitarbeitermedien als wichtige Tools der internen Kommunikation vor und gaben unzählige spannende Einblicke in den Prozess der stetigen Veränderung, den die digitale Welt mit sich bringt.

Praxisbeispiel BASF: ein länderübergreifendes Mitarbeitermagazin für Europa

So setzt BASF nicht nur auf eine Adaption der digitalen Inhalte des Magazins „euroscope“, sondern entschied kurzerhand, das europäische Printmagazin aufzugeben und den digitalen Wandel allumfassend zu vollziehen, wie die Projektleiterin bei MPM, Bettina Boesler, erklärte. 

Praxisbeispiel KION: Mitarbeitermagazin als Web-App in sieben Sprachen

Auch KION entschied sich für eine neue digitale Lösung, die mit Unterstützung von MPM umgesetzt wurde. Die Hybrid-App, wie Philipp Mann ausführte, bündelt die digitalen Inhalte aus aller Welt auf einer Plattform und stellt sie dem Mitarbeiter unkompliziert in sieben verschiedenen Sprachen auf jedem beliebigen Smartphone zur Verfügung.

Praxisbeispiel OSRAM: Change-Prozesse erfolgreich begleiten

OSRAM hingegen setzt auf eine Kombination aus Printmagazin, Digitalmagazin und App, „um möglichst viele Mitarbeiter auf verschiedenen Kanälen zu erreichen“, erklärte die Projektverantwortliche bei OSRAM Tanja Krüger. Sie ging ausführlich auf den Veränderungsprozess ein, der von der Idee eines kompletten Relaunchs des Magazins und der Entwicklung der digitalen Publikationen bis hin zu deren Umsetzung ein aufregender, mitunter aber auch herausfordernder Weg gewesen ist. MPM war dabei als Full-Service-Agentur integriert und bleibt darüber hinaus ein wichtiger Partner für die nächsten geplanten Entwicklungsschritte.

Praxisbeispiel Sanofi: klare Kante zeigen für mehr Identifikation

Auch Dr. Birgitt Sickenberger, Leiterin der Kommunikationsabteilung von Sanofi Deutschland, berichtete von der Entscheidung, das altgediente Mitarbeitermagazin einer Generalüberholung zu unterziehen. Festgefahrene Strukturen sollten kritisch hinterfragt und das wichtige Kommunikationsmedium sollte neu ausgerichtet werden. Das Ergebnis ist ein haptisch besonders hochwertiges Printmagazin, das sich sehen lassen kann. Auf eine digitale Ausrichtung wurde bewusst verzichtet – und so endete die interessante Vortragsreihe mit der spannenden Frage, ob in einer digitalen Welt nicht doch auch immer Platz sein wird für ein gedrucktes Magazin.

Vor und nach der Veranstaltung sowie in den Pausen hatten die Teilnehmer und Referenten ausreichend Zeit, sich untereinander auszutauschen und dadurch Einblicke in die internen Kommunikationspläne anderer Unternehmen zu bekommen. Eine sehr wertvolle und gern genutzte Gelegenheit, wie die vielen regen Gespräche vermuten ließen. Auch das Feedback der Teilnehmer war positiv und bestätigt uns darin, dass genau solche Veranstaltungen das Potenzial haben, wichtige Impulse auf dem Weg in eine immer digitalere Welt zu geben. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!