16.09.2016

Trendmonitor IK: Digitalisierung ist Schlüsselfaktor

Die Ergebnisse unseres Trendmonitors Interne Kommunikation liegen vor. Im Gespräch mit Philipp Mann beleuchten wir die ersten Erkenntnisse.

der Unternehmen verfügen über eine Digitalstrategie oder entwickeln diese.

Ist die Digitalisierung bereits in der Internen Kommunikation angekommen?

PM Unser Trendmonitor IK hat gezeigt, dass sich die meisten Unternehmen mit diesem wichtigen Thema bereits befassen. Nur ein geringer Anteil von etwa zehn Prozent hat das Thema noch gar nicht auf der Agenda und sieht dafür auch keinen Bedarf. Allerdings hat die Befragung auch gezeigt, dass die Interne Kommunikation bei der Entwicklung einer solchen Digitalisierungsstrategie eine eher untergeordnete Rolle spielt. Die treibende Kraft sind hier eher die Strategieabteilung oder die übergreifende Unternehmenskommunikation. Und auch in der täglichen Arbeit der Mitarbeiterkommunikation besteht oft noch Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung. 



der Mitarbeitermedien
erscheinen als Printmagazin
oder -zeitung.

Wo bestehen aktuell die größten Digitalpotenziale für die Interne Kommunikation?

PM Ganz klar − in der stärkeren Nutzung digitaler Formate. In nahezu neun von zehn Unternehmen erscheint das Mitarbeitermagazin in gedruckter Form. Digitale Versionen existieren vor allem als PDF oder im Intranet. Dabei wird die Print-Version meist 1:1 als Online-Version übertragen. Hier wird großes Potenzial verschenkt. Denn schließlich geht es nicht nur darum, einen weiteren Kanal anzubieten, sondern die verschiedenen Medien auch konzeptionell unterschiedlich anzugehen und ihre jeweiligen Stärken ergänzend auszuspielen. Digitale Kanäle bieten hier neue Chancen, multimedial, interaktiv und auch aktueller zu berichten. Zudem sind sie in der Produktion kostengünstiger als die gedruckten Magazine. Das wird aktuell noch zu wenig genutzt.


 

Intranet und Mobile sind aktuell die wichtigsten Projekte der IK.

Dennoch stehen digitale Projekte auf der Agenda der Mitarbeiterkommunikation ganz oben …

PM Ja, in der Tat. Vor allem das Intranet, aber auch der Auf- bzw. Ausbau mobiler Kommunikationsangebote beschäftigt die Interne Kommunikation derzeit besonders. Dies gilt sowohl für die Perspektive der bereits umgesetzten als auch für die geplanten Projekte. Aber auch Employer Branding und die Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie sind unserer Befragung zufolge wichtige Themen.

Weniger als die Hälfte der Unternehmen verfügt über ein schriftliches Konzept für die IK.

Apropos Strategie: Wie strategiegetrieben agiert die Interne Kommunikation? Und inwiefern wird die eigene Arbeit auch überprüft?

PM Auch hier besteht noch Luft nach oben. Schriftliche Konzepte für die Interne Kommunikation liegen in weniger als jedem zweiten Unternehmen vor. Wobei der Bedarf durchaus gesehen wird. Drei von vier Befragten halten ein solches Konzept für notwendig. Zu Recht: Mitarbeiterkommunikation ist schließlich kein Selbstzweck, sondern verfolgt bestimmte Ziele. Diese können von Unternehmen zu Unternehmen durchaus unterschiedlich sein. Sie sollten jedoch definiert werden und allen Verantwortlichen bekannt sein. Infolge fehlender Konzeption ist es daher nicht verwunderlich, dass auch das Kommunikationscontrolling aktuell eine untergeordnete Rolle spielt. Nur gut jedes vierte Unternehmen überprüft seine vorab definierten Ziele der Mitarbeiterkommunikation im Nachgang. 


Eine eigenständige Abteilung für IK besitzt nur etwas mehr als ein Drittel der Unternehmen.

Ist diese fehlende strategische Herangehensweise womöglich organisatorisch bedingt?

PM Die Organisation bzw. Verankerung der Mitarbeiterkommunikation in den Unternehmen mag hier eine Rolle spielen. Auch dieses Thema haben wir im aktuellen Trendmonitor IK erneut abgefragt. Das Ergebnis ist recht konsistent mit den Vorjahren: Noch immer verfügt die Mehrzahl der Unternehmen über keine eigenständige Abteilung für Mitarbeiterkommunikation. Ausschlaggebender Faktor ist hier übrigens die Unternehmensgröße: Während in Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern die eigene IK-Abteilung die absolute Ausnahme ist, verfügen zwei von drei Unternehmen ab 5.000 Mitarbeitern darüber.



Ausführliche Ergebnisse auf der Internal Communications Conference

Wer sich für die vollständigen Ergebnisse des Trendmonitors Interne Kommunikation interessiert, dem ist ein Besuch unserer Internal Communications Conference am 17. November 2016 in Mainz empfohlen. Denn dort stellen wir alle Erkenntnisse der gemeinsamen Studie mit SCM ausführlich vor – mit ausreichend Raum für Fragen und Diskussionen.

Ergänzt wird die Konferenz um praxisnahe und kompakte Vorträge zu Strategie-, Content- und Produktionsthemen der Mitarbeiterkommunikation.
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Das Programm (auch als Download) und die Onlineanmeldung gibt es unter www.mpm.de/KIK2016.